
Sommergrippe: Was ist das und wer ist betroffen?
Die sogenannte „Sommergrippe“ ist kein eigenständiger Krankheitserreger, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene virale Infektionen der oberen Atemwege, die auch während der warmen Jahreszeit auftreten können. Im Gegensatz zur echten Grippe (Influenza) werden diese Infekte meist durch Rhinoviren, Enteroviren, Adenoviren oder Coronaviren verursacht. Auch bakterielle Infektionen sind möglich. Die Symptome ähneln einer gewöhnlichen Erkältung, können aber auch Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Durchfall) umfassen – ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur Wintererkältung. Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem sind besonders gefährdet. Wussten Sie, dass etwa 20% der Bevölkerung jährlich mindestens eine Sommergrippe erleiden?
Typische Symptome der Sommergrippe
Die Symptome einer Sommergrippe können stark variieren, von mild bis schwer. Häufige Anzeichen sind:
- Husten: Trocken oder mit Auswurf.
- Schnupfen: Laufende oder verstopfte Nase.
- Halsschmerzen: Schmerzen beim Schlucken.
- Fieber: Erhöhte Körpertemperatur.
- Kopf- und Gliederschmerzen: Schmerzen im Kopf und/oder in den Gliedern.
- Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall (häufiger als bei Wintererkältungen).
Wie schwer die Erkrankung verläuft, hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Alter, dem allgemeinen Gesundheitszustand und dem individuellen Immunsystem ab. Bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Symptomen ist immer ein Arztbesuch ratsam.
Übertragungswege: So verbreitet sich die Sommergrippe
Die Sommergrippe verbreitet sich hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion, also beim Husten oder Niesen. Die Viren werden in kleinen Tröpfchen in die Luft abgegeben und können von anderen Menschen eingeatmet werden. Eine weitere Übertragungsart ist die Schmierinfektion: Viren können auf Oberflächen (Türklinken, Handläufe etc.) haften und von dort auf die Hände übertragen werden. Von den Händen gelangen sie dann über Mund, Nase oder Augen in den Körper. Daher ist regelmäßiges und gründliches Händewaschen unerlässlich.
Vorbeugung: So schützen Sie sich vor der Sommergrippe
Die beste Strategie gegen die Sommergrippe ist die Vorbeugung. Hier einige wichtige Maßnahmen:
Händewaschen: Häufiges und gründliches Händewaschen mit Seife und Wasser, insbesondere nach dem Kontakt mit anderen Personen und öffentlichen Oberflächen, ist entscheidend. Achten Sie auf gründliches Reinigen zwischen den Fingern und unter den Nägeln.
Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten stärkt das Immunsystem. Vermeiden Sie übermäßigen Zuckerkonsum und Fast Food.
Ausreichend Schlaf: 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht fördern die Regeneration und stärken die Abwehrkräfte.
Genügend Flüssigkeit: Trinken Sie ausreichend Wasser, Tee oder Saftschorlen, um den Körper mit Flüssigkeit zu versorgen.
Hygiene im Alltag: Achten Sie auf die Hygiene im öffentlichen Nahverkehr und am Arbeitsplatz. Vermeiden Sie den Kontakt mit Erkrankten, wenn möglich.
Behandlung der Sommergrippe: Was tun bei Symptomen?
In den meisten Fällen verläuft eine Sommergrippe mild und heilt von selbst innerhalb weniger Tage ab. Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome:
Bettruhe: Geben Sie Ihrem Körper die nötige Ruhe zur Erholung.
Viel Trinken: Trinken Sie viel Flüssigkeit, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Leichte Kost: Ernähren Sie sich leicht und vermeiden Sie fettreiche Speisen.
Schmerzmittel: Bei Bedarf können Sie fiebersenkende und schmerzlindernde Medikamente (z.B. Paracetamol oder Ibuprofen) einnehmen. Beachten Sie dabei unbedingt die Packungsbeilage und konsultieren Sie gegebenenfalls Ihren Arzt oder Apotheker, insbesondere bei Vorerkrankungen oder der Einnahme anderer Medikamente.
Hausmittel: Hausmittel wie Gurgeln mit Salzlösung oder Kamillentee können die Beschwerden lindern.
Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten
Auch wenn die Sommergrippe meist harmlos verläuft, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn:
- Die Symptome nach einer Woche nicht besser werden.
- Sie hohes Fieber (über 39°C) haben.
- Sie Atembeschwerden haben.
- Sie starke Schmerzen verspüren.
- Sie Anzeichen einer Dehydration aufweisen.
Dr. med. Eva Schmidt, Fachärztin für Innere Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: „Bei schweren Symptomen oder Unsicherheit sollte immer ein Arzt konsultiert werden, um Komplikationen zu vermeiden.“